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Veröffentlicht: 10.08.2021

Das digitale Gebäude

Building Information Modeling verbessert die Zusammenarbeit beim Planen, Bauen und Verwalten von Gebäuden – das spart Ressourcen und macht Immobilien nachhaltig und zukunftsfest.

Die digitale Transformation erfasst alle Lebens- und Arbeitsbereiche und ermöglicht es uns, mit neuen, digitalen Prozessen alte Herausforderungen zu meistern, die zuvor unlösbar schienen. Eine der größten Neuerungen in der Immobilienbranche ist dabei BIM.

Die Adler Group nutzt diese Vorteile mit ihrem BIM-Ansatz NXBIM schon heute.

Aber was verbirgt sich hinter dieser simplen Abkürzung und wie genau funktioniert das?

BIM steht für Building Information Modeling (Gebäude-Informations- Modellierung), manchmal auch für Building Information Management (Gebäude-Informations-Management). Damit wird ein Prozess bezeichnet, bei dem alle Informationen und Daten, die während des Lebenszyklus von Immobilien anfallen, zentral gesammelt werden. Mit diesen Daten wird dann, vereinfacht gesagt, ein digitaler Zwilling einer Immobilie modelliert, der die Entwicklung und Planung, den Bau und auch den Betrieb von Gebäuden effizienter, smarter und nachhaltiger macht.

BIM in der Immobilienentwicklung

Die Vorteile von BIM zeigen sich bereits bei der Planung. Eine Immobilie wird nie nur an einem Schreibtisch entwickelt. Vom Architekten, über Fachplaner für Haustechnik, Tragwerkplaner und Sachverständige, Bauunternehmen und Behörden, bis hin zu den Bauherren und vielen Weiteren – die Entstehung eines Gebäudes ist immer das Ergebnis einer Zusammenarbeit vieler Parteien. Die Grundlage dafür ist eine gut funktionierende Kommunikation. In der Vergangenheit bedeutete das, dass Pläne nach ihrer Fertigstellung so lange von einer Partei an die nächste geschickt wurden, bis vermeintlich alles passte. Das führte oft zu langen Wartezeiten, besonders wenn die Pläne miteinander im Konflikt standen, also beispielsweise die Architektur des Gebäudes nicht mit den Anforderungen an die Haustechnik harmonierten. BIM erleichtert diesen Prozess radikal, indem es an die Stelle der verschiedenen 2D-Pläne, die bei verschiedenen Projektbeteiligten liegen, einen einzigen, in einer gemeinsamen Datenumgebung (Common Data Environment (CDE) genannte Cloud) gespeicherten, digitalen dreidimensionalen Gebäudeentwurf setzt, der alle Aspekte der Immobilie beinhaltet und auf den alle Parteien von Anfang an so viel Zugriff haben, wie sie für ihre Arbeit benötigen. So können potentielle Konflikte schon während der Arbeit an diesem Entwurf entdeckt werden, was langen Korrekturen vorbeugt und so die Entwicklungsphase effizienter und kürzer macht.

„BIM und Digitalisierung sind nur so gut, wie sie den Menschen nützen und das tägliche Leben vereinfachen.“

Marcus Freytag
Leitung Stabstelle BIM & Digitalisierung

„BIM-Planungsmodell / © RHWZ Architekten GmbH, Hamburg“

BIM beim Bau

Auch bei der Umsetzung hilft BIM. Das in der Planungsphase entwickelte Modell im CDE ist nämlich nicht nur ein reiner Plan, sondern ein Modell, dass bereits alle Informationen über die für den Bau benötigten Ressourcen beinhaltet. So wissen sowohl die Bauunternehmen als auch die Bauherren schon vor Baubeginn, wie viel Baumaterial für jedes einzelne Gebäudeteil benötigt wird. Das hilft, Ressourcen zu sparen und vorausschauend zu disponieren. Auch was die Bauzeit betrifft, hat BIM Vorteile. So kann auf Basis bereits vorhandener Daten von anderen Projekten abgeschätzt werden, wie lange jeder einzelne Bauabschnitt dauern wird, was wiederum Wartezeiten verkürzt.

Und weil die Bauunternehmen ihren Fortschritt ebenfalls kontinuierlich im zentralen Modell abbilden, kann auf mögliche Veränderungen schon viel früher als in der Vergangenheit reagiert werden, was eine genaue und verlässliche Terminplanung ermöglicht.

BIM in der Immobilienverwaltung

All diese Daten können weit über die Entwicklung und den Bau einer Immobilie hinaus genutzt werden. Da das zentrale Modell alle Informationen über das verbaute Material (beispielsweise Fenster und Dämmmaterial) sowie die Haustechnik beinhaltet, kann daran schon vor der Fertigstellung des Gebäudes der Energieverbrauch berechnet werden. So können Gebäude von Anfang an auf Nachhaltigkeit hin geplant werden. Auch der Betrieb der Immobilie wird dadurch effizienter. Da im BIM-Modell auch die Daten der Verbrauchs- und Verschleißteile gespeichert sind, kann in der Wartung der Immobilie weniger Zeit darauf verwendet werden, mögliche Austauschteile zu identifizieren. Einfach gesagt: Wenn die Außenbeleuchtung ausfällt, muss der Facility Manager nur noch den betreffenden Datensatz aus dem Modell an den Handwerker schicken. Dieser weiß dann auf den ersten Blick welche Leuchte er mitbringen, und wo er sie auswechseln muss. In der Zukunft kann BIM sogar dabei helfen, Gebäude vorausschauend zu warten, indem im Modell die durchschnittliche Haltbarkeit von Verschleißteilen mit eingetragen wird. Dann kann der Facility Manager den Austausch der Außenbeleuchtung schon beauftragen, bevor sie ausfällt – was wiederum den Mietern hilft.

BIM und die Adler Group

Gerade für ein Unternehmen wie die Adler Group, die den gesamten Lebenszyklus von Immobilien abdeckt, ist die Nutzung eines integrierten Ansatzes wie BIM ideal. BIM macht unsere Arbeit effizienter und kostengünstiger, weil es uns früher und genauer planen lässt. BIM ermöglicht es uns, nachhaltiger zu bauen und zu wirtschaften, weil wir von Anfang an sehen, welchen Fußabdruck ein Gebäude haben wird, und hilft uns so, unsere hohen ESG-Ziele zu erreichen.

Zusätzlich hilft BIM am Ende auch unseren Mietern, weil wir frühzeitig auf mögliche Herausforderungen reagieren können, irgendwann sogar schon, bevor sie entstehen. 

BIM ist für uns eine der essenziellen Säule unserer Arbeit. Bereits heute kommt BIM in vielen unserer Projekte zum Einsatz und wird in Zukunft die Grundlage für alle unseren neuen Immobilienentwicklungen bilden. Außerdem sind wir dabei, möglichst ausführliche digitale Zwillinge unserer bereits bestehenden Immobilien zu erstellen, so dass wir auch hier von den Vorteilen dieses Prozesses profitieren können.

Um BIM möglichst effizient zu nutzen, hat die Adler Group mit NXBIM ("New Experience BIM”) für sich einen Building-Information-Modeling-Ansatz entwickelt, der dem Einsatz in einem holistisch operierenden Immobilienunternehmen gerecht wird, und der eine integrierte Herangehensweise an Planen, Entwickeln, Bauen und Verwalten ermöglicht. Der Name steht dabei für unsere feste Überzeugung, dass an BIM schon heute kein Weg mehr vorbei führt.

BIM ist der Weg der Immobilienbranche in die Zukunft.

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